
So kalt ist jeder Stein
Und möcht ich ziehen, fliehen, wandern
Ist kein Platz mir ein Heim
Verloren blick ich auf zum Himmel
Und fragend klag ich an die Sterne
Was könnt ihr mir bedeuten?
Wer soll ich für euch sein?
Feucht und rau ist jede Bank
Moosversteckt und schneebedeckt
Bleibt kein Ort mir zu ruhen
Muss ich wohl weiterreisen
Suchend prüfen, fragend jagen
Nach dem reinen Fleck zum Wärmen
Der einen Brust zum Weilen
In dieser Welt ist kein Gesicht
Mir Freund, noch Knecht, noch Wegbegleiter
Und zieh ich kreuz und quer
Durch Feld und wilde Blumenwiese
Geschieht von Zeit zu Zeit
Das nass und salzig klebrig labend
Tränen mir die Wangen küssen
Dann weht mein Schmerz dahin
Im Wind der mir dir Richtung weist
Und kühlt die tropfend Leidensfurchen
Mich wachruft und mir flüsternd sagt
In dir lebt hell der Lebensgeist!
Verbindend knotet dich ans Sein
Denn nur was losgelöst von Allem
Ist wirklich ganz allein!
So lausch ich dem so tröstend Wort
Und friedlich kehr ich ein
Zu mir, zu dir, zu unserm Garten
Seh das jeder Lebensatem
Wie endlos Faden fein gestrickt
Umschlingt, verknüpft, umgarnt und wickelt
Nicht nur mich im einsam Wandern ein
Webt feines Tuch aus unsern Seelen
Tom J. Vennmanns
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